Karte (Kartografie) - Laeken/Laken (Laeken)

Laeken/Laken (Laeken)
Laeken [] ist ein Stadtteil im Norden der Stadt Brüssel in der Region Brüssel-Hauptstadt. Laken ist die offizielle niederländische Schreibweise, die alte brabantische Form war Laeken, was heute noch der französischen Schreibweise entspricht. Laeken war bis zu seiner Eingemeindung im März 1921 eine selbständige Gemeinde, die noch heute die eigene Postleitzahl 1020 bewahrt. Laeken war zweimal Standort einer Weltausstellung auf dem Heysel-Plateau, 1935 und 1958. Laeken ist die Wiege der internationalen Christlichen Arbeiterjugend (CAJ).

Die erste Erwähnung datiert gegen 1080 unter der latinisierten Form Laca. Ab dem 17. Jahrhundert sind die Formen Lake und Laeken überliefert. Der alte Dorfkern liegt im Bereich des Vorplatzes der heutigen Liebfrauenkirche am Ufer des später in die Senne mündenden Flüsschens Molenbeek („Mühlbach“), in dessen sumpfigem Verlauf viele Seen und Teiche lagen. Der Name Laeken ist mit dem althochdeutschen lacha (aus latein. lacus, -ūs m. – See), das See bedeutet, verwandt, während es im Brabanter Flämisch für ein Sumpfgebiet steht und mit der deutschen Lache (Öllache) und dem deutschen Laach (Laacher See) verwandt ist.

Wie auch weitere sieben ländliche Gemeinden im Umkreis von Brüssel, die zusammen den Bannkreis, die Cuve/Kuype um die Kaiserstadt bildeten, verlor Laeken bereits 1331 seine Eigenständigkeit und wurde unter Brüsseler Recht gestellt. Erst im Rahmen der Französischen Revolution und Besetzung Belgiens 1795 wurde Laeken wieder eine eigenständige Gemeinde.

Im Jahre 1615 ließ Erzherzogin Isabella Clara Eugenia von Spanien für ihren wöchentlichen Pilgergang zur Sankt-Annenquelle eine Straße als direkte Verbindung zwischen dem alten Laekener Dorfkern und der Quelle bauen, die auch als „Quelle der fünf Wunden“ bezeichnet wird und Wunder bewirkt haben soll. Diese Straße hieß zunächst Avenue du Duc/Hertoghsdreve, heute Drève Sainte-Anne/Sint-Annadreef. An ihr findet sich heute die Europäische Schule Brüssel IV. Sie ließ auch die Quelle einfassen und errichtete 1625 die daneben stehende Sankt-Annenkapelle.

1782 wurde in Laeken das Schloss Laken erbaut, das seit 1831 der Sitz der belgischen Königsfamilie ist. Zum Schloss gehören bis heute die Gewächshäuser, während der Laken-Park später vom königlichen Park abgetrennt und der Bevölkerung zugänglich gemacht wurde.

Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Laeken ein bäuerliches kleines Dorf und wuchs erst im Rahmen der Industrialisierung und der großen Visionen des belgischen Königs Leopold II. in den 1880er Jahren.

1851 gab König Leopold I. nach dem Tod seiner zweiten Frau Louise eine Grabkirche der belgischen Könige in Auftrag: Die mächtige, neugotische Liebfrauenkirche (Bauzeit bis 1872) wurde unweit der Königlichen Domäne unter Leitung von Joseph Poelaert, dem Architekten des Justizpalastes, ausgeführt. Hier befindet sich die königliche Krypta.

Durch den Eisenbahnbau für die Nordverbindung zwischen Gent und Brüssel wurde das alte Zentrum von Laeken weitgehend zerstört, es blieben nur noch Reste im Bereich des inzwischen stillgelegten Laekener Bahnhofs am Vorplatz der Liebfrauenkirche. Später wurde die Westumgehung der Bahn bebaut, die 1871 am Place Bockstael an die bestehende Genter Bahnlinie anknüpfte und dort ein Gleisdreieck entstehen ließ.

Von 1877 bis zur Eingemeindung nach Brüssel 1921 war Emile Eloy Bockstael letzter Bürgermeister von Laeken.

Am 23. April 1906 wurde entschieden, einen Wettbewerb für einen Rathaus-Neubau auszuschreiben. Bis zum 27. August des Jahres konnten Entwürfe eingereicht werden; zu den teilnehmenden Architekten gehörte unter anderem auch der junge Julien Flegenheimer. Am 22. Juni 1907 wurde die Entscheidung zwischen den Entwürfen getroffen, das Rathaus konnte dann 1912 eingeweiht werden und ersetzte damit den noch erhaltenen kleinen Vorgängerbau in der Rue des Palais Outre-Pont/Paleizenstraat over de Brug im Zentrum des alten Laeken. 
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Land (Geographie) - Belgien
Flagge Belgiens
Belgien (amtlich Königreich Belgien, ) ist ein föderaler Staat in Westeuropa. Es liegt zwischen der Nordsee und den Ardennen und grenzt an die Niederlande, Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Belgien hatte im Jahr 2020 rund 11,6 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 30.688 Quadratkilometern. Mit 378 Einwohnern pro Quadratkilometer zählt Belgien zu den am dichtesten besiedelten Staaten. Zum Vergleich: Belgien hat so etwas mehr Einwohner als das deutsche Bundesland Baden-Württemberg auf einer Fläche, die etwas größer als die Fläche des Bundeslandes Brandenburgs ist oder etwa 6/7 der Fläche des Bundeslandes Baden-Württembergs entspricht. Auch ist Belgien ein wenig dichter als Baden-Württemberg besiedelt. Der Grad der Urbanisierung Belgiens ist mit fast 98 Prozent der höchste in Europa. Brüssel ist die Hauptstadt und Sitz der belgischen Königsfamilie sowie Zentrum der größten Agglomeration. Die bevölkerungsreichste Stadt ist Antwerpen, gefolgt von Gent, Charleroi, Lüttich (Liège), Brüssel, Brügge (Brugge), Namur und Löwen.

Seit der Unabhängigkeit 1830 und Verfassungsgebung 1831 ist Belgien eine parlamentarische Erbmonarchie (siehe auch belgische Monarchie). Der Norden des Landes mit den Flamen ist niederländisches, der Süden mit den Wallonen französisches Sprachgebiet (vgl. Flämische und Französische Gemeinschaft). Die Region Brüssel-Hauptstadt ist offiziell zweisprachig, jedoch mehrheitlich frankophon bewohnt. Im deutschsprachigen Gebiet in Ostbelgien sind Standarddeutsch und westmitteldeutsche Mundarten verbreitet (vgl. Deutschsprachige Gemeinschaft).
Währung / Sprache  
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ISO Sprache
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Stadtviertel - Land (Geographie)  
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